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Dies ist die zwischen 2020 und 2022 vollständig überarbeitete Datenbank „Adressbuch der Deutschen in Paris von 1854“. Eine erste Version war 2006 online gestellt worden (siehe unten). Die Neufassung zielte auf die FAIRification der Daten, die Digitalisierung des Druckexemplars, den Relaunch der Website sowie die Visualisierung der Daten auf einer historischen Karte. Für alle Anwendungen wurde Open Source-Software eingesetzt. Der Code ist bei GitHub hinterlegt (siehe Dokumentation). Ein Export der Daten ist in den Formaten SQL, CSV, XML und JSON möglich. Der vollständige Datensatz kann auf der Website unter dem Download-Icon und unter CC-BY 4.0 bei Zenodo heruntergeladen werden: DOI

Angaben aus dem Adressbuch

Die Datenbank enthält alle Angaben aus dem "Adressbuch der Deutschen in Paris" von 1854: Name, Vorname (sofern vorhanden), Straße, Hausnummer und Beruf.

Ein den Namen in eckigen Klammern hinzugefügtes [NC] steht für „Notable commerçant“, das sind die Kaufleute, die die Mitglieder der Handelsgerichte wählten. Ebenso ist vermerkt, ob die Personen Mitglied des Institut de France waren, ob sie das Adressbuch vorabonniert hatten (im Buch fett gedruckt) und ob sie einen Eintrag in der Geschäftsliste hatten. Manche Namen sind mit einem Stern versehen: Diese Person war Chevalier der Légion d’honneur (1). Weitere Abkürzungen für die Ränge der Ehrenlegion sind:

  • * Chevalier
  • O. * Officier
  • C. * Commandeur
  • G. * Grand-Officier
  • G. C. * Grand-Croix
  • Im Adressbuch selbst sind die Kennzeichen und Abkürzungen nicht erklärt. Sie wurden jedoch üblicherweise in den "Bottin du commerce" verwendet, den damaligen Adressbüchern für Handel und Wirtschaft.

    Hinzugefügte Angaben

    Folgende Angaben wurden recherchiert und der Datenbank hinzugefügt:

  • Zur Strukturierung der Berufe "Berufskategorien" mit elf Auswahlmöglichkeiten: Adel, Arbeiter, Angestellte, Beamte, Handwerk, Handel, Kunst/Erziehung, Militär, Rentier, Rentner, Selbstständig, Sonstiges und keine Angaben.
  • Die Berufsangaben wurden außerdem mit der Ontologie historischer, deutschsprachiger Berufs- und Amtsbezeichnungen (OhdAB) angereichert (siehe Reiter "Dokumentation").
  • Zur Identifikation der Straßen wurden sowohl das damalige und das aktuelle Arrondissement als auch der aktuelle Name der Straße mitangegeben (2).
  • Vermerkt wurde bei den Einträgen ebenfalls, ob es sich um einen Mann, eine Frau oder um einen Betrieb handelt.
  • Die Zuweisung der Berufe zu den Kategorien war nicht immer eindeutig. Ist als Beruf z.B. "Uhren" angegeben, so kann diese Person gleichermaßen dem Handel und dem Handwerk (Produktion) zugewiesen werden. Einige Personen gehören sowohl der Kategorie Adel als auch den Kategorien Militär oder Beamte an. Berufe mit der Bezeichnung "ehemalig" wurden nicht zu den Rentnern gerechnet, sondern analog wie die noch aktiv Tätigen dieser Kategorie. Diese Zuordnungen dienen nur einer ersten groben Orientierung. Die eigene Überprüfung im Einzelfall können sie nicht ersetzen. Die Berufsangaben der Ontologie (OhdAB) ist genauer.

    Nicht immer eindeutig ist ebenso die Zuweisung des Geschlechts: Fr. kann die Abkürzung für Frau oder für einen männlichen Vornamen sein. Beides kam vor. Einer Person wurde dann "weiblich" zugeordnet, wenn es eindeutig war, z.B. durch die Berufsbezeichnung (Bäckerin, Lehrerin o.ä.) bzw. wenn der Beruf es nahelegt (z.B. Weißzeug). Auch hier muss eine Prüfung im Einzelfall stattfinden.

    Manche Straßen konnten nicht identifiziert werden, in manchen Fällen konnte das Arrondissement nicht klar ermittelt werden, z.B. wenn eine Straße zwei Arrondissements voneinander trennt. In diesem Fall sind alle angrenzenden Arrondissements genannt. Ggf. muss anhand der Hausnummer in den "Calepins de Cadastre" (periodische Häuserbestandsaufnahmen) in den Archives de Paris die Zugehörigkeit ermittelt werden. Existiert eine Straße nicht mehr, so ist dies vermerkt. Konnte der neue Name nicht ermittelt werden oder wurde sie in zu viele neue Straßen aufgeteilt und eine Zuordnung war nicht möglich, so steht ein "?".

    Editionsgrundsätze

    Die Rechtschreibung der Angaben im Adressbuch wurde beim Übertrag in die Datenbank in Teilen korrigiert und vereinheitlicht. Bei jeder Person ist das Digitalisat der entsprechenden Seite aus dem Adressbuch angegeben und die Angaben können dort überprüft werden.

    Geändert wurde
  • Die Groß- und Kleinschreibung bei Straßennamen wurde vereinheitlicht: rue, boulevard, cour etc. immer klein geschrieben, die eigentlichen Straßennamen sind groß geschrieben, z.B. "rue d'Austerlitz".
  • Abkürzungen in Straßennamen wurden ergänzt, z.B. Nve = Neuve.
  • Fehlte bei den Straßennamen der Zusatz "rue de" oder "place de" so wurde dieser hinzugefügt.
  • Nicht geändert wurde
  • Die alte Schreibweise der Berufe wurde beibehalten (z.B. Eigenthümer). Offensichtliche Tippfehler wurden korrigiert, die verschiedenen Benennungen aber nicht vereinheitlicht, z.B. Schuh-Händler und Schuhhändler.
  • Die Verwendung von "und", "u." oder "&" ist im Buch und damit auch in der Datenbank unheitlich. Das gilt auch für Witwe, abgekürzt mit "Wwe.", "Wtw.", "Wtwe."
  • Leere Felder bedeuten, dass keine Angabe gemacht wurden.
  • Erste Version der Datenbank 2006

    An der 2006 veröffentlichten ersten Version der Datenbank haben neben der Projektleiterin Dr. Mareike König folgende Personen mitgewirkt: Gaël Cheptou (Wissenschaftliche Mitarbeit, Datenerfassung), Gaëtan Langhade und Sebastian Hamel (Technische Mitarbeit). Das Projekt wurde damals unterstützt durch die Gerda Henkel Stiftung (Düsseldorf) und die Gesellschaft der Freunde des DHIP.


    (1) In der Datenbank LEONORE der Archives Nationales können die Namen der mit der Légion d’honneur ausgezeichneten Personen für eine weitere Recherche nachgeschlagen werden: https://www.leonore.archives-nationales.culture.gouv.fr/ui/

    (2) Hillairet, Jacques, Dictionnaire historique des rues de Paris Paris, 1963.